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Sportverein Blau Gelb 90 Sonnewalde e.V.

 

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Geschichte der Abteilung Tischtennis

An einem Abend Ende der vierziger Jahre kamen im Hause Raufmanns Gerhard Franke, Günter Anders, Fritz Linke, Hans Kreutzer, Fritz Kühne und Rudi auf die Idee, dass der Tisch an dem sie gemütlich feierten, nicht nur als Abstellmöglichkeit genutzt werden sollte. Und so wurden innerhalb weniger Minuten Gläser, Teller und Tischdecken abgeräumt und mittig des großen Wohnstubentisches ein Netz gespannt. Zwei alte Holzschläger und ein Ball aus dem Hut gezaubert und schon war aus dem Wohnzimmer von Rudi Raufmann eine „Tischtennishalle“ geworden. So trafen sie sich regelmäßig bei Fritz Linke und Günter Anders zum Spielen und lieferten sich interne Duelle. Es gab auch schon das ein oder andere Mal dicke Luft im Hause Anders, als beim Training in der Weihnachtszeit die Bescherung groß war, als die ein oder andere Weihnachtskugel vom Tannenbaum geschossen wurde und Zubruch ging  Da der Tisch nicht die Originalmaße und auch nicht den optimalen Untergrund zum Tischtennis spielen hatte und die Akteure von Zeit zu Zeit immer besser wurden, war der Spielort nicht mehr zufriedenstellend.

 

Und so gründete Rudi Raufmann im Jahre 1950 die Sparte Tischtennis. Man meldete eine Mannschaft im Kreisligabetrieb an und trug die Heimspiele im Vereinszimmer der Gaststätte Meißner aus. In ihrem aller ersten Punktspiel ging die Reise nach Tröbitz. Die Gastgeber waren jedoch nicht sonderlich erfreut, als die Sonnewalder Mannschaft in kurzärmligen weißen Hemden zum Spiel antreten wollte (der weiße Zelluloidball ist beim Tragen eines weißen Trikots des Gegenspielers nicht zu erkennen). Schließlich akzeptierten die Tröbitzer die nicht regelkonforme Kleidung der Gäste. Das erste Doppel entschieden Kühne/Raufmann für sich und holten damit den ersten Punkt im Wettkampf in der Sonnewalder Vereinsgeschichte.

 

Später wurde das Spiellokal an die alte Turnhalle am Sportplatz verlegt. Kontinuierlich wuchs die Zahl der Mitglieder. 1955 fuhr man zu einem mannschaftlichen Vergleich nach Hondelage.

 

Als Sonnewalde die Partie für sich entscheiden konnte, gab der Spartenleiter Raufmann eine Runde Coca – Cola für der siegreichen Mannschaft aus. Er war der einzige, der im Besitz von „Westgeld“ war.   

 

Schließlich gelang mit Erhard Pohl, Herbert Krahl, Richard Dietz, Herbert Marder und Fritz Kühne in den sechziger Jahren der zweimalige Aufstieg in die Bezirksliga. Im Zeitraum 1962 – 1965 wurden Freundschaftsspiele mit Jena, Karl-Marx-Stadt, Cottbus und Eisleben ausgetragen. Die meisten Fahrten wurden mit den Partnern durchführt. Auf der Rückfahrt von Eisleben wurde im Reisebus heftig über die Nachwuchsarbeit im Verein diskutiert. Schließlich erklärten sich zwei Sportkameraden bereit, selbst etwas für den Nachwuchs zu tun und Kinder in die Welt zu setzen. Dieses Versprechen wurde von den beiden Spielern auch eingehalten. Jedoch wurde bereits frühzeitig klar, dass die Kinder nicht das erhoffte Interesse und Talent am Tischtennissport finden werden.

 

1960 wurde aus politischen Gründen die „Sparte Tischtennis“ in die „Sektion Tischtennis“ umgenannt. Rudi Raufmann, der seit Gründung das Amt des Spartenleiters übernahm, übergab seine Funktion an Fritz Kühne. Dieser führte die Aufgaben des Sektionsleiters bis kurz nach der Wende aus. In den 70-iger und 80-iger Jahren spielte die erste Mannschaft um Erhard Pohl, Dr. Siegfried Militzer, Alfred Güntermann, Richard Dietz, Fritz Kühne und Herbert Krahl immer auf Bezirksebene und sammelte mehrere Titel.

 

Nach der Wiedervereinigung übernahm Reinhard Krüger das Amt des Spartenleiters.

 

Im Juni 2000 feierte die Sparte ihr 50 –jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums wurde ein Turnier mit Bezirksklassemannschaften aus Großdubrau (Sachen), Bergwitz (Sachsen- Anhalt), Frauendorf (bei Cottbus), Fürstenberg, Leipsch und Schlieben veranstaltet.

 

Trotz der erstklassigen Besetzung gelang es Sonnewalde nach Erfolgen gegen Bergwitz und Fürstenberg ins Halbfinale einzuziehen.

 

Chancenlos war unsere Mannschaft beim Freundschaftsvergleich in Waismain (bei Lichtenfels), was jedoch nicht so tragisch war, da der sportliche Aspekt nicht im Vordergrund stand. Spaß hatte man an der Verkostung aller Biere des Braumeisters Thomas und das abendliche gemütliche Beisammensein mit den Vereinsmitgliedern von Weismain.

 

Im Mai 2002 begeisterte die erste Tischtennisshow die Zuschauer in Sonnewalde. Während Jörg Rosskopf, das Ass an der Tischtennisplatte, leider verletzungsbedingt nicht nach Sonnewalde kommen konnte, sprang Jindrich Panski (Vize-Weltmeister, Europameister, vielfacher tschechischer Landesmeister) für ihn ein und erwies sich zur Freude des begeisterten Publikums als ein echter Showman. Gemeinsam mit Andrzej Grubba (vielfacher Welt-, Europa-, polnischer und internationaler Deutscher) zelebrierte man nicht nur mit den vom Tischtennis her bekannten Schlägern, sondern auch mit Mini- und Maxikelle, mit einem Küchenbrett und einem Fleischklopfer.

 

2005 entschieden sich die Mitglieder, die lange und erfolgreiche Saison mit einer mehrstündigen Kahnpartie im Spreewald zu beenden. Wir ließen uns „auf dem ruhigen Rücken der Spree“ durch die Landschaft voller Eigenarten staken.

 

Mario Krüger